Mein Leben
  Winnie und Navajo
 
Es war einmal,
ein Traum ging verloren!


Es begab sich zu einer Zeit.... öhm, Falscher Anfang.

Vor 5 Jahren habe ich mich mit meiner Freundin auf eine Reise begeben. Janine hatte im Internet eine Haflingerstute entdeckt, zu einem fairen Preis und wir wollten uns das Tierchen mal anschauen.
Problem an der Sache war nur, das damit eine Fahrt von rund 600 km verbunden war, und das pro Strecke. Als wenn es hier in NRW keine Pferde gäbe, aber was soll es. Wir haben die Chance genutzt und aus der Fahrt ein männerfreies Wochenende gemacht.
Mein Fiat Uno wurde mit Kaffeekannen und Proviant bestückt und los ging es. Anfänglich recht langsam, da mein Auto keine längeren Strecken gewohnt war, aber spätestens am Siebengebirge flitzte der Uno richtig gut.
Um das ganze abzukürzen, Wir sind irgendwann in Bad Wurzach, Baden-Württemberg gelandet, haben das Pferdchen angeschaut, ich habe den Kaufvertrag unterschrieben und wir haben uns mitsamt dazugehörigen Sattel auf den Heimweg gemacht.
Um 14 Tage später den Weg nochmal zu machen, mit anderem Auto und Pferdehänger.






Und dann hatte ich meine Winnie bei mir, schwanger war sie und völlig geschafft von der langen Reise.





Wir haben sie dann erstmal geschont, damit sie sich einleben und erholen konnte.
Was allerdings schon nach einigen Tagen klar wurde, sie hatte ihren eigenen Kopf.
Und den so richtig und mit allem.
Eine Tatsache, die mich in den 5 Jahren fast zur Verzweiflung gebracht hat, da sie mir ja als liebes Familienpferd verkauft wurde.
Nach ihrer Schonzeit habe ich langsam angefangen, mit ihr zu arbeiten. Longieren, Vertrauensbildung, Spaziergänge. Bis auf ein Paar Zickereien klappte das alles prima und ich ließ mich zu einem ersten Ausritt überreden.
Am Anfang lief auch alles glatt, wir hatten kleinere Verständigungsprobleme, da sie sowohl Englisch als auch Western geritten worden war, und das halt irgendwie alles niemals richtig.
Aber sie war eigentlich lieb, etwas hibbelig und hinter jeder Hecke vermutete sie eine Heckenhexe.

Aber was soll es, dachte ich, ist hier in der neuen Umgebung ihr erster Ausritt.

Bis wir dann zu einem ziemlich steilen Abhang kamen und sie plötzlich im vollen Jagdgalopp diesen buckelnd hinunterstürzte. Unsere Begleitung konnte sie nur noch bremsen, in dem sie ihr Pferd mitten auf den Weg stellte und Winnie somit bremste.

Das war unser erstes Negativerlebnis und auch nicht das letzte.

Wir haben dann den Stall gewechselt, am neuen Stall hatten wir einen Platz und ich hatte merh Möglichkeiten mit ihr zu arbeiten.
Allerdings wurde sie auch immer dicker.....siehe unten!





Irgendwann war erstmal nur noch leichte Bewegung ohne Reiter möglich, da Madam kaum noch durch ihre Boxentür passte. Woche für Woche haben wir auf den Nachwuchs gewartet, Winnie hatte einen Riesenbauch und schon früh die ersten Wehen. Habe mich nicht mehr getraut, auf die Rolle zu gehen, aber meine Freundin ließ irgendwann nicht mehr locker und wir gingen einen Samstag abend  tanzen. Und, war doch irgendwie klar......Genau in der Nacht kam der Kleine!!!

Um 3.30 Uhr morgens war mein Handy voll mit Anrufen in Abwesenheit, Janine und ich sind sofort zurück ins Auto und zum Stall und seht, was ich da dann vorgefunden habe:





Navajo, Halfinger-Tinker-Mix und soooooooooo süß!!!






Der Kleine wuchs heran und auch Mama Winnie ging es gut, logo, sie hatte ja Mutterschutz.




Das Feinste für Navajo war Kuscheln und da war ihm dann auch egal, ob mit mir oder meinen beiden Mädels.

















Hier ist Navajo schon ein Halbes Jahr alt und hat sich auch arg verändert. Leider hat er seine Silberfärbung vom Fohlenfell verloren und ist zu einem Schwarz-Weiß-Schecken geworden. Aber seiner Schönheit hat es nicht geschadet.




Hier ist Navajo schon 1 Jahr alt und auf einem Ausflug in die große weite Welt zusammen mit seiner Mam.

Er entwickelte sich gut und wurde immer größer und stärker. Mit etwas über einem Jahr musste ich ihn dann kastrieren lassen, da er anfing, die Stuten am Stall besteigen zu wollen. Er kam erstmal zurück zu seiner Mama, die sich von dem kleinen Jungspund nicht beirren liess.

Winnie selber blieb mir ein einziges Rätsel. Jeglicher Versuch mit ihr einen normalen Ritt hinzubekommen, ging daneben. Die anderen Einsteller am Stall lachten schon über mich, weil sie sich nicht vorstellen konnten, das Winnie so ein Biest sein konnte.
An der Hand war sie das liebste Pferd, solang ich neben ihr ging, konnte die Welt einstürzen, es interessierte sie nicht, sie hatte volles Vertrauen zu mir.

Aber halt nur, solang ich mit meinen Beinen auf dem Boden war. Sobald ich auf ihr saß, war Winnie nicht mehr wiederzuerkennen.
Ich holte mir am Nachbarstall Hilfe bei einer Bereiterin. Sie nahm Winnie mit in die Halle, Winnie versuchte nach ihr zu treten, aber die Lady liess sich nicht beirren und zeigte meinem Pferd, wer das Sagen hat. Nach einigen Minuten Machtkampf zeigte sich Winnie kooperativ und ich hatte echt Hoffnungen, doch noch eine gute Zukunft mit ihr gemeinsam zu haben.

Ich mietete die Halle an und verbrachte jede Menge Zeit mit Bodenarbeit und Longieren.

Wir hatten gute Tage und wir hatten schlechte Tage, aber ich hatte immer Hoffnung .

Dann kam mir mal wieder mein kaputtes Knie dazwischen und ich konnte einige Tage nichts mit Winnie machen. Nach einer Woche habe ich mich dann mit geschientem Knie zu Winnie aufgemacht und sie für die Arbeit fertig gemacht. Da meine Mädels sich an dem Tag wieder besonders lieb hatten (Ironie), hab ich die Beiden mit in die Halle genommen.
Winnie war aufgebracht, nervös und zickig. Ich liess sie ein paar Runden an der Longe laufen und hoffte, das sie sich beruhigen würde.
Nach 10 Minuten kam sie auch mit dem Kopf runter und lief eigentlich relativ rund, und dann war es wieder als wenn bei ihr ein Schalter umgelegt würde, sie fing an zu bocken und drehte ihren Hintern in Richtung meiner Kinder, die ganz in der Hallenecke saßen. Sie zog, um näher an die Kinder ranzukommen und trat mit voller Wucht nach hinten aus. Ich konnte sie gerade noch rumreissen, sonst wäre meinen Kinder etwas übles passiert.

Ich war bedient. So hatte ich das Pferd noch nie erlebt. Das war bösartig, ich hab Winnie dann noch zwei Runden laufen lassen und hab sie danach wieder auf die Weide gebracht. Zuhause hab ich dann im Internet nach der Vorbesitzerin geforscht und hab ihre Homepage gefunden. Dort war ein Beitrag über meine Winnie zu finden, worin die Stute als gewaltbereit und hinterlistig beschrieben war...man sprach von gemeingefährlich. Alles, wirklich alles, was ich mit Winnie erlebt hatte, wurde dort aufgeführt und mir hatte man das Pferd als Familienpferd verkauft.
Heute ist diese Homepage leider gesperrt, sonst würde ich hier gerne den Link posten.

Obwohl es mir irre weh getan hat, habe ich dann beschlossen, Winnie zu verkaufen. Sie hat ein gutes neues Zuhause gefunden, bei richtigen guten Reitern, die mit ihren Zicken fertig werden. Ich war nicht gut genug dafür und durch mein Handicap mit dem Knie auch nicht geeignet.







So ging mit Winnie der erste Teil vom großen Traum!





 
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